Digitales Engagement

 

Digitales Engagement bedeutet, sich digital ehrenamtlich für das Gemeinwohl einzusetzen: Am Computer, am Handy, am Tablet, von zuhause oder unterwegs, regelmäßig oder gelegentlich. Es gibt unzählige Formen des digitalen Engagements oder “Online-Volunteering”. 

 

Wir stellen hier einige Formate vor und möchten alle Interessierten ermutigen, sich im digitalen Engagement auszuprobieren. Digitales Ehrenamt fördert das persönliche Wachstum und den gesellschaftlichen Zusammenhalt und hilft, unsere Welt mitzugestalten.

 

Gegen Hate-Speech - Für ein besseres Miteinander im Netz

“Nie die Kommentare lesen” ist aus gutem Grund die oberste Regel für alle, die im Netz nicht den Glauben an die Menschheit verlieren wollen. Die Umgangsformen lassen oft ganz schön zu wünschen übrig, wenn es gut läuft. Wenn es schlecht läuft, sehen Menschen sich Drohungen, groben Beleidigungen und Diskriminierung ausgesetzt. Dagegen können wir uns einsetzen, zum Beispiel mit der Kampagne #ichbinhier, bei HateAid oder im Bundestrollamt gegen digitalen Hass. Bei Klicksafe gibt es eine umfassende Übersicht digitaler Engagementmöglichkeiten gegen HateSpeech im Netz.

 

Citizen Science: Wenn Bürger*innen forschen

Wie steht es um die Berliner Luft? Was verraten uns unsere Gartenbäume über den Klimawandel und die Sterne über unsere Städte? Wie viele Igel leben in Brandenburg und was kann ich tun, um sie zu schützen? Tausende Menschen sammeln, messen, kartieren, fotografieren und dokumentieren Insekten, Vögel, Pflanzen, Luft- und Lärmverschmutzung, Wasserfarben, Stammbäume, und und und … - Weil sie wissbegierig sind, sich auskennen und sich einbringen möchten.

Sie sind leidenschaftlich Forschende, die mit ihrer Neugier und Faszination für bestimmte Themen zu Forschungsprozessen und wissenschaftlichen Erkenntnissen beitragen. Heute werden sie als Citizen Scientists oder auch als Bürgerforscher*innen bezeichnet.

 

Die Citizen-Science-Plattform „Bürger schaffen Wissen“ präsentiert Projekte, in denen Bürger*innen gemeinsam mit Wissenschaftler*innen zu verschiedenen Themen forschen können und lädt zum Mitmachen ein. Initiator*innen von Citizen-Science-Projekten können Projekte einstellen, Erfahrungen austauschen und sich vernetzen.

Alle Infos gibt es hier: Die Plattform für Citizen Science | Buerger schaffen Wissen

 

Das erfolgreiche Crowdfunding-Projekt "the Ocean Clean-up", das sich gegen die Plastikverschmutzung der Meere engagiert, hat eine App für bürgerschaftliches Engagement entwickelt. Freiwillige sind aufgerufen, die Verschmutzung der Flüsse und Meere zu dokumentieren. Mehr Informationen gibt es hier: Become a Citizen Scientist and Help Tackle Plastic Pollution | The Ocean Cleanup (leider nur auf Englisch).

 

OpenData - Wissen sammeln und teilen

“Ich guck mal schnell bei Wikipedia!” - Aber wer schreibt das eigentlich alles? Der gemeinnützige Verein Wikimedia Deutschland wurde 2004 von ehrenamtlichen Wikipedia-Aktiven gegründet. Als Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens setzen wir uns seitdem dafür ein, dass Projekte wie die Wikipedia auch in Zukunft existieren können und dass Freies Wissen in unserer Gesellschaft zur Selbstverständlichkeit wird. Hier werden immer Unterstützer*innen gesucht.

Mehr Infos: Wikimedia

 

Die Wheelmap ist eine Karte für rollstuhlgerechte Orte. Unter www.wheelmap.org kann jeder ganz leicht Orte finden, eintragen und über ein Ampelsystem bewerten – weltweit. Die seit 2010 verfügbare Karte soll Rollstuhlfahrer*innen und Menschen mit anderen Mobilitätseinschränkungen helfen, ihren Tag planbarer zu gestalten. Die Informationen werden von Ehrenamtlichen zusammengetragen und übersetzt.

 

Spenden sammeln, für Projekte werben oder selber spenden

Und was wünschst du dir zum Geburtstag? - Ich brauche nichts, aber ich freue mich über Spenden für diese Sache, die mir wichtig ist: betterplace.org ist Deutschlands größte Spendenplattform für gemeinnützige Organisationen. Wer es individueller möchte, kann ganz einfach eigene Spendenkampagnen starten, zum Beispiel zum Geburtstag, Firmenjubiläum oder einfach mal so: betterplace.me.

 

Professionelle Unterstützung durch Kreativschaffende

Kreative bieten sozialen Organisationen Unterstützung bei der Digitalisierung oder Öffentlichkeitsarbeit. Der ehrenamtliche Einsatz soll keine bezahlten Arbeitsplätze ersetzen, sondern digitale und kreative Ressourcen dort zugänglich machen, wo sonst die Mittel dazu fehlen.

Mehr Infos gibt es hier: Die Engagement-Plattform für Kreative | youvo

 

Petitionen starten, Petitionen unterschreiben

Change.org ist die weltweit größte Kampagnenplattform. Derzeit nutzen mehr als 7 Millionen Menschen in Deutschland die Plattform und verändern so Kampagne für Kampagne ihr Umfeld - lokal, national und global - z.B. mit der Forderung, Abbiege-Assistenten für LKWs unverzüglich einzuführen.

Mehr Infos und Petitionen gibt es auf Change.org · Starten Sie Ihre Kampagne!

 

Tandempartnerschaften - digital und persönlich

Tandempartnerschaften sollen Menschen zusammenbringen, damit sie sich austauschen und voneinander lernen können. Zum Beispiel als Sprachtandem, wenn beide die Sprache des Gegenübers lernen möchten. Das ist persönlich am schönsten, aber geht auch digital sehr gut. Und wie schön wäre es, die digitale Partnerschaft irgendwann durch eine Reise zu ergänzen.

 

Wer neu in einem fremden Land ist, braucht Freunde umso mehr. Start with a friend schafft persönliche Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte. Durch Austausch und gemeinsames Engagement werden Menschen, gesellschaftlicher Zusammenhalt und die Demokratie gestärkt. Dass diese Partnerschaft nicht digital gedacht ist, liegt in der Natur der Sache. Aber zumindest so lange es pandemiebedingt nötig ist, können digitale Treffen ein bisschen Nähe bringen.

Mehr Infos gibt es hier: Start with a friend - Mit Freundschaft Gesellschaft gestalten

 

Freiwilliges Soziales Jahr

Momentan wird das FSJ-digital in Deutschland erprobt. Der Gedanke: Es gibt ein digitales Aufbau-Add-On auf das Freiwillige Soziale Jahr, über das sich Menschen für ein Jahr gesellschaftlich engagieren können. Das digitale Add-On ist in Deutschland allerdings noch nicht flächendeckend verfügbar.

Im Rahmen eines zu erprobenden FSJ Digital können junge Erwachsene ihre technischen Fertigkeiten und Fähigkeiten im Umgang und in der Anwendung von neuen Medien in den Dienst von gemeinnützigen Einrichtungen stellen und diese bei der Umsetzung von digitalen Projekten und der Vermittlung von Medienkompetenz unterstützen. Gleichzeitig bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die pädagogische Begleitung in den Einsatzstellen die Möglichkeit, Orte des bürgerschaftlichen Engagements in unterschiedlichen Bereichen kennenzulernen und neue Fähigkeiten, die über die bisher erlernten hinausreichen, zu entwickeln. Der inhaltlich und technisch kompetente Umgang mit Medien, insbesondere mit neuen Medien, soll durch ergänzende Fortbildungsmöglichkeiten und Seminare für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen des Modellprojektes FSJ Digital geschult und gefestigt werden.

 

Mehr Infos gibt es hier: FSJ Digital (bundes-freiwilligendienst.de)

 

Förderung digitalen Engagements

Auch für digitales Ehrenamt gibt es Fördermittel, zum Beispiel bei digital engagiert, beim Smart Hero Award oder beim Prototype Fund.

 

Eigene Ideen sind Willkommen!

Ihr habt eigene Ideen für digitales Engagement, aber es fehlt an Know-How, Fördermitteln oder Mitstreitenden? Meldet Euch bei uns und wir besprechen die Umsetzung Eurer Projekte gemeinsam.